We don’t need to be special, we are humans. Besonderheiten, Part II


P1060054Jeder mag Besonderheiten, was wohl daran liegt, dass es selten Gelegenheiten gibt, eine solche zu erleben. Für manche ist es der Besuch im Heidepark, für manche ist es eine Hochzeit. Also ein Event, bei dem schmückendes Beiwerk die Besonderheit des Erlebnisses nur unterstreicht. Wenn du arm bist, kann allerdings schon ein teures Essen etwas besonderes sein. Mal Reh zu essen. Oder McDonalds um den Preis eines überteuerten Menüs reicher zu machen. Wenn du reich bist, ist es da schon schwieriger, und das Besondere entledigt sich seines Wertes für dich, denn du kannst das Besondere nicht mehr an Materiellem messen. Da muss schon was anderes her. Der größte Diamant der Welt – oder vielleicht ein echter Freund oder einfach nur Leute, die deine hochmütige Attitüde nicht stört. Aber das ist eigentlich gar nicht das Thema, denn Besonderes zu erleben ist ja nicht dasselbe wie besonders zu sein.

Oder nicht? Der kausale Zusammenhang ist zumindest nicht offensichtlich. Macht es denn besonders, Besonderes zu erleben?

Kann ein Mensch außerhalb des eigenen Wunsches und außerhalb mehr oder weniger glücklicher Zufälle besonders sein? Kann ein Mensch von einem anderen auch nach einem gemeinsam verbrachten Leben besonders sein?
Die Optimisten würden selbstverständlich ja sagen, allerdings sind Optimisten ja auch Langweiler. Die Pessimisten müssen selbstverständlich unken, dass die ganze Fragerei ihnen langsam auf den Zeiger geht, denn ich verschwende ihre wertlose Zeit, die sie besser beim Brüten über Schlechtigkeiten verbringen möchten. Nicht über ihre eigene natürlich. Denn sie fühlen sich ja besonders schikaniert von der Welt, was sie wiederum besonders macht. Und gibt es denn noch andere Menschen als Optimisten und Pessimisten?

Besonders meint mehr als der Durchschnitt. Aber alle Menschen sind doch gleich, wie schon das Grundgesetz sagt. Also kann kein Mensch besonderer als ein anderer sein, oder? Was unweigerlich zu der Frage zurück führt, ob es also doch nicht die besonderen Erlebnisse sind, die besonders machen.

Und bin ich eigentlich besonders, wenn ich mir diese sonderbare Frage stelle? (Es passiert ja nicht besonders oft.) Im Grunde fragen sich die Leute eigentlich häufiger, warum die einen glücklicher sind als andere (obwohl wir doch alle gleich sind) oder, um exakter zu sein, mehr Glück haben (was ja wohl wieder ein Fremdeinwirken bedeutet) – was bedeutet, sie haben mehr gute Erlebnisse als andere, was bedeutet, sie haben besondere Erlebnisse.

Was bedeutet, ihr hättet die letzten drei Absätze nicht lesen müssen, denn die Frage lautet noch immer: Macht es denn besonders, Besonderes zu erleben?

Veröffentlicht von goforshow

ein bisschen von allem, keine größeren Persönlichkeitsschwankungen und viele viele viele Gedanken, die innen drin rumschwirren, und die müssen ja auch mal raus - Hallo BLOG!

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